Weltfrühgeborenentag (17. November): Betroffene Familien auf der ganzen Welt sind verbunden / Fachkräfte an Klinikum Nürnberg verteilen Geschenke und Elternbrief
Nürnberg, 17.11.2021. Sie sind so winzig, dass sie manchmal nicht größer als eine Erwachsenenhand sind: Frühgeborene standen als kleinste Held*innen, die oft die größten Spuren hinterlassen, am Mittwoch, 17. November, im Mittelpunkt am Klinikum Nürnberg. „Wenn ein Kind deutlich zu früh zur Welt kommt, ist dies bei den Eltern oft mit großen Sorgen verbunden. Alles ist plötzlich noch herausfordernder als ohnehin schon. Daher ist es wichtig, dass Frühgeborene hier im Klinikum Nürnberg bestens versorgt werden durch multiprofessionelle Teams aus spezialisierten Ärzt*innen und Pflegekräften sowie Sozialpädagog*innen, Psycholog*innen und Seelsorger*innen“, sagt Karola Miller, kooperative Leitung Bunter Kreis Nürnberg, Familiennachsorge Klabautermann e.V., die im engen Austausch mit weiteren Abteilungen des Klinikum steht.
Gemeinsam mit der Klinik für Neugeborene, Kinder und Jugendliche, der Psychosozialen Abteilung und der Seelsorge haben die Fachkräfte des Bunten Kreises am Mittwoch, 17. November, auf die Situation von Familien mit einem oder mehreren Frühgeborenen aufmerksam gemacht. So wurden unter anderem kleine Geschenke des Bundesverbandes „Das Frühgeborene Kind e.V.“ auf den Stationen an betroffene Eltern weitergegeben. Zudem wurde an Eltern, die weiterhin mit der Nachsorge in Kontakt sind, ein Brief mit einer Geschichte verschickt, weil ein persönliches Treffen mit den Eltern wegen Corona nicht möglich ist. In der Geschichte von Emily Perl Kingsley geht es um eine eigentlich nach Italien geplante Reise – die plötzlich in Holland endet. „Wir sind auf die Geschichte gestoßen, die sehr klar, aber auch sehr liebevoll und mit einem hoffnungsvollen Ausblick widerspiegelt, wie es vielleicht auch Ihnen ergangen ist: an dem Tag an dem Ihr Kind, (viel) zu früh, geboren wurde und an dem alles anders war als gedacht, gewünscht, erhofft“, heißt es in dem gemeinsamen Elternbrief der beteiligten Abteilungen des Klinikums Nürnberg.
Marina Rupp, selbst betroffene Mutter und Vorsitzende des Vereins „Nähen für Frühchen und Sternenkinder Beilngries e.V.“ zeigte sich sehr erfreut darüber, dass das Thema Frühgeborene an diesem Tag weltweit Beachtung findet. „Je öfter über Frühgeborene gesprochen wird, desto besser. Es ist wichtig im Gespräch zu bleiben. Wichtig ist, dass die Eltern wissen, wo sie Hilfe bekommen“, sagte sie. Auch Hanne Henke, Vorsitzende des Vereins Klabautermann am Klinikum Nürnberg lobte den Weltfrühgeborenentag: „Es ist wichtig ein Zeichen für die Frühchen-Familien zu setzen, gerade in Zeiten von Corona. Schade, dass wir uns nicht persönlich treffen können – aber wir bleiben durch das Thema alle miteinander verbunden. Wir sind in der Gemeinschaft stark und unterstützen uns gegenseitig“, so Henke.
Der Welt-Frühgeborenen-Tag möchte über Landesgrenzen hinweg Frühgeburt und ihre Folgen thematisieren. Deutschlandweit werden pro Jahr ca. 60.000 Kinder zu früh geboren. Demnach ist eines von zehn Neugeborenen ein Frühchen. Damit sind Frühgeborene die größte Kinderpatientengruppe Deutschlands. Dennoch werden Probleme und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder nicht in entsprechendem Maß wahrgenommen. Daher machen jährlich am 17. November in ganz Europa, Afrika, Amerika und Australien Elternvertreter auf die Belange von Frühgeboren und ihren Familien aufmerksam. Frühgeborene sind alle Neugeborenen, die vor der 37 vollendeten Schwangerschaftswochen und/oder mit weniger als 2.500 Gramm Geburtsgewicht zur Welt kommen. Am Klinikum Nürnberg kamen im Jahr 2020 rund 300 Frühgeborene zur Welt. Weitere Infos: www.welt-fruehgeborenen-tag.de und www.klabautermann-ev.de